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Ich kaufe ein "ö". Durch Göteborgs nördlichen Schärengarten

Der September beschert uns tatsächlich noch einmal strahlenden Sonnenschein und T-Shirt-Wetter. Das nutzen wir aus, um den Schärengarten nördlich von Göteborg zu erkunden. Die südlichen Inseln kennen wir bereits zur Genüge, sie gehören quasi zum Standard-Sightseeing-Programm für unsere Besucher. Rauf nach Öckerö, Hönö oder Rörö haben wir es dagegen noch nicht geschafft. Dabei haben die Inseln den Vorteil, dass man sie zumindest teilweise mit dem Auto erkunden kann - die größten sind mit Dämmen verbunden.Wir müssen schmunzeln über die vielen "Ö"s in den Namen, als wir auf die Karte schauen. Mit der Fähre setzen wir von Hjuvik - nördlich von Göteborg - zuerst nach Hönö über. Von dort fahren wir nach Öckerö weiter, wo wir das Auto parken und an der Küste entlang spazieren. Bella liebt es, über die Steine zu springen und ihre Nase in die Spalten zwischen den Felsen zu stecken. Sie scheint ganz in ihrem Element zu sein. Das Wetter ist ein Traum in Blau und wir finden, dass es eine gute Idee wäre, irgendwo in der Sonne einen Kaffee zu trinken. Weil es noch früh am Nachmittag ist, beschließen wir, nach Hälsö zu fahren und dort auf die Fähre nach Rörö zu steigen. Rörö ist die nördlichste Insel und dort soll es tatsächlich auch ein Café geben. 

Am Ableger stehen nur wenige andere Autos, die auch dorthin wollen. Die meisten Passagiere sind zu Fuß unterwegs oder mit dem Fahrrad, vermutlich Einheimischen, die auf den anderen Inseln Familie oder Freunde besucht haben. Die Saison ist eindeutig vorbei. Das müssen wir leider auch erkennen, als wir auf Rörö ankommen und das Café im Hafen geschlossen und verrammelt ist. Ansonsten gibt es außer schöner Aussicht nicht viel zu sehen auf der Insel. Alles ist still und verschlafen, nur im Hafen machen ein paar Bootsbesitzer noch klar Schiff. Laut Fahrplan kommt die nächste Fähre zurück in 35 Minuten - 35 lange Minuten, wenn es nichts mehr zu tun und zu sehen gibt. Aus Angst, dass wir das Schiff verpassen könnten, trauen wir uns allerdings auch nicht, unseren Erkundungs-Radius auf der Insel auszuweiten. Und so stehen wir mit dem Auto am Hafen und malen uns aus, was wir machen würden, wenn wir gezwungen wären, auf Rörö zu übernachten. Als wir anderthalb Stunden später schließlich wieder zu Hause sind, fühlt es sich an, als wären wir einige Tage in Urlaub gewesen. 

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